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Die bayerische Staatsregierung rüstet sich gegen die vom Bundestag beschlossene Teil-Legalisierung von Cannabis: Die Vorbereitungen für eine “zentrale Kontrolleinheit für Anbauvereinigungen” beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) laufen, wie Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) nach einer Kabinettssitzung in München sagte. “Wir werden dafür sorgen, dass Bayern trotz der Cannabis-Legalisierung nicht zu einer Kiffer-Hochburg wird.”

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Laut Gerlach sollen 20 neue Planstellen für die Kontrolleinheit entstehen. Sie rechne für die Erstausstattung mit einmaligen Sachkosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro sowie zusätzlich mit jährlichen Sachkosten von 1,2 Millionen Euro, die durch den “Legalisierungs-Irrsinn” entstünden.

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Der Staatskanzleichef sprach mit Blick auf das Cannabis-Gesetz von einem “politischen Sündenfall”. Er prognostizierte einen “Kontrollverlust mit Ansage” und einen “Rückschlag für den Rechtsstaat”. Die Staatsregierung stelle sich “entschlossen” gegen die schon im Denkansatz falsche Entscheidung, “die in einer geradezu grotesken Weise umgesetzt werden soll”. Dadurch entstehe ein “Bürokratiemonster”.

Der Freistaat werde das Gesetz so vollziehen, “dass klar ist, dass man hier nicht das Eldorado für Kiffer” haben werde, kündigte der CSU-Politiker an. Auch Gerlach stellte klar, dass Bayern kein “lauschiges Plätzen zum Kiffen” sein werde, “ganz im Gegenteil”. Wer Cannabis anbauen oder konsumieren wolle, sei “mit Sicherheit anderweitig besser aufgehoben” als in Bayern.

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    • Syndic@feddit.de
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      4 months ago

      Wenn Bayern eines der grössten Grasfeste auf der Welt organisieren würden, wäre da wohl ein ähnlicher Aufwand an Sicherheitspersonal nötig. Wohl aber sogar weniger, da Bekiffte im Gegensatz zu Besoffenen normalerweise nicht übermässig aggressiv sind, eher das Gegenteil.

      Du vergleichst hier Birnen und Kartoffeln. Ein fairer Vergleich wäre, wie viel Bayern jährlich extra ausgibt um Alkoholkonsumenten generell zu kontrollieren.

      • copacetic@discuss.tchncs.de
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        4 months ago

        Du hast natürlich völlig recht aber leider machen wir hier keine fakten-basierte Politik. Die CSU erst recht nicht.

    • SrTobi@feddit.de
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      4 months ago

      Ja aber machen die Wiesen nicht so 1000 Millionen Steuereinnahmen?

  • KISSmyOS@feddit.de
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    4 months ago

    Im nächsten Wahlkampf werden sie dann vorrechnen, wie viele Kosten für die öffentliche Hand die Legalisierung “verursacht” hat.
    Und ganz ehrlich, in Bayern würd ich mich auch nicht als Vorstand eines Anbauvereins aufstellen lassen, das Risiko wär mir zu hoch, wenn die Bullen dann zur Kontrolle mit dem Mikroskop anrücken.

    • k1ra_keks@lemmy.blahaj.zone
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      4 months ago

      Sie rechne für die Erstausstattung mit einmaligen Sachkosten in Höhe von 4,7 Millionen Euro sowie zusätzlich mit jährlichen Sachkosten von 1,2 Millionen Euro, die durch den “Legalisierungs-Irrsinn” entstünden.

      Warum bis zum Wahlkampf warten?

      • Jackhammer_Joe@lemmy.world
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        4 months ago

        Wahlkampf in Bayern? Ihr seid ja lustig! Gewinnt doch eh immer die CSU.

        “Die wähl ich halt, weil man das so macht.”

  • passepartout@feddit.deOP
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    4 months ago

    Aus anderen Bundesländern hört man nur wie sich die Gerichte bereits vorbereitet haben und das Strafverfahren in einer 5 stelligen Anzahl eingestellt werden.

    Aba mia san mia lol. Darauf a Maß.

    • Tartufo@lemmy.world
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      4 months ago

      Es kann halt nur eine heilige Hauptdroge geben. Wo kämen wir denn da hin, wenn auf dem Oktoberfest neben Bier auch noch Brokkoli zu finden wäre?

      • Haven5341@feddit.de
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        4 months ago

        wenn auf dem Oktoberfest neben Bier auch noch Brokkoli zu finden wäre?

        Nach Untersuchungen in Kanada ist der Bierkonsum nach der Legalisierung um 136 Hektoliter pro 100.000 Bevölkerung zurückgegangen. Wenn ich richtig rechne wären das in Bayern 18.224 Hektoliter weniger Bierkonsum.

        https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0376871624000589

        Einige Menschen scheinen lieber Cannabis als Alkohol zu konsumieren (ich zum Beispiel).

        Wenn aber die Menschen von Bier zu Cannabis wechseln, ist dann nicht (bayerisches) Bier die Einstiegsdroge?! Herr Söder übernehmen sie! /s

        • Samsy@lemmy.ml
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          4 months ago

          Joa hör ma. Die meisten wechseln vorher von Milch zu Bier. Wo willstn anfange mit Einstiegsdroge?

          • RichieRich@feddit.de
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            4 months ago

            Dann bei der Milch. Die Mutter wird verknackt, weil sie mit Kakaopulver gedealt hat. 😄

        • TJA!@sh.itjust.works
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          4 months ago

          Aber das wäre natürlich schlecht für die Bierbrauer, wenn weniger Bier konsumiert wird

      • Augustiner@lemmy.world
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        4 months ago

        Jetzt wo du’s sagst, das wird interessant. Wenn die eh schon zu besoffenen Leute auch noch nach dem Zelt einen rauchen wird es auf der Kotzwiese sicher nochmal voller als es eh schon ist… aber vielleicht hilft es bisschen gegen die Schlägereien wenn die Leute entspannter sind.

        Ich persönlich fände es sehr attraktiv abends im Riesenrad einen zu heizen und mir die Lichter anzuschauen.

  • avater@lemmy.world
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    4 months ago

    ich steh ja überhaupt nicht auf diesen Appeasement Mist aber wenn der Russe irgendwann mal einmarschieren sollte und dann Bayern als Tribut verlangt…soll er ruhig haben.

    Jetzt mal ernsthaft, haben die sich da unten des Hirn jetzt endgültig weg g’soffa oder wie fabriziert man so hinverbrannte Ideen zum Geld verbrennen? Ist sich selber finanziell schaden wirklich deren Taktik um am Ende gegen die Koalition zu wettern?