• Besen@feddit.de
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    6 months ago

    Ja, schnell mal die Staatsverschuldung um 25% erhöhen. Das ist mehr als das Bundeswehr Sondervermögen, die Energiekrise und die Pandemie zusammen gekostet haben. Wenn das Geld dann da ist, wird es sicher nur für die besten und rentabelsten Projekte ausgegeben und nicht für irgendwelche Wunschträume von Politik und Industrie.

    Es ist schon beeindruckend, wie lange an Dingen wie Wasserstoffautos festgehalten wurde, obwohl längst klar war, dass diese Technologie eine Totgeburt ist. Immer wenn von Wasserstoff die Rede ist, werde ich skeptisch. Mit der Zeit zeigt sich immer mehr, dass der Anwendungsbereich gar nicht so groß ist.

    Wenn man gezielt einen echten Bedarf erkennt und gut begründen kann, warum diese Investition notwendig ist, dann ist eine Verschuldung angemessen, um das zu bezahlen. Wer aber fordert, für irgendwelche nebulösen Riesensummen den Geldhahn aufzudrehen, kann nicht ernst genommen werden. Traurig, dass so etwas von einer Gewerkschaft kommt.

    • Sibbo@sopuli.xyz
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      6 months ago

      Vermutlich wird das Geld für Vorstandsboni benötigt.

      Wasserstoff an sich ist eigentlich keine schlechte Idee. Für bestimmte Hochtemperaturprozesse kann er Erdgas ersetzen. Ist halt energieintensiv zu produzieren, aber wenn er nur mit erneuerbaren Energien produziert wird, ist das nicht ganz so schlimm. Dann kann er auch als Energiespeicher dienen. Gaskraftwerke sind extrem gut regelbar, und können die natürlichen Schwankungen der erneuerbaren gut ausgleichen. Die Frage ist halt der Preis. Was kostet Wasserstoff im Vergleich zu Erdgas mit dem selben Energiegehalt?

      • Besen@feddit.de
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        6 months ago

        Ja, für einige Anwendungen ist Wasserstoff praktisch alternativlos. Aufgrund des geringen Wirkungsgrades und der höheren Kosten kann sich Wasserstoff aber oft nicht in den Anwendungsfällen durchsetzen, in denen es Alternativen umweltfreundliche Alternativtechnologien wie z.B. Batterien gibt.

        Edit: Umformuliert da es falsch verstanden wurde

        • AnAngryAlpaca@feddit.de
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          6 months ago

          Ja, kommt eben darauf an wie viel einem ein Planet wert ist auf dem man vor die Tür gehen kann ohne bei 40 Grad Hitzeschlag zu bekommen oder wo man im Garten Gemüse anbauen kann weil die Gegend noch keine trockene oder mit Giftstoffe verseuchte Wüste ist.

          • Besen@feddit.de
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            6 months ago

            Das habe ich schlecht formuliert. Gemeint war, dass sich Wasserstoff aufgrund seiner Nachteile nicht gegen andere neue Technologien wie Batterien in Autos durchsetzen kann, es aber trotzdem mit fehlgeleiteten Subventionen versucht wird. Fast alle umweltfreundlichen Technologien haben gemeinsam, dass sie zu Beginn ihrer Entwicklung nicht wettbewerbsfähig sind. Da ist Wasserstoff nicht allein.

    • MrMakabar@slrpnk.net
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      5
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      6 months ago

      Deutschland hat letztes Jahr 53TWh Wasserstoff verbraucht. Das ist zum Großteil die Chemieindustrie. Bei der Stahlindustrie ist der Umstieg absolut möglich. 2022 wurden weltweit 127Mt Eisenschwamm mit DRI hergestellt. Deutschland hat im selben Jahr 36Mt Stahl hergestellt. Allerdings wird der Wasserstoff dabei vorher mit Erdgas hergestellt, ähnlich wie bei der chemischen Industrie. Dann brauchen wir auch noch saisonale Stromspeicher und Wasserstoff hat dort einige Vorteile.

      600Milliarden sind natürlich eine Hausnummer. Das wäre das der Staat praktisch alle Umstiegskosten übernimmt. Allerdings ist die Idee das man dort mal viel Geld ausgibt um den Prozess zu beschleunigen nicht schlecht.

      • Besen@feddit.de
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        6 months ago

        Natürlich gibt es Anwendungsfälle, in denen Wasserstoff notwendig ist und gefördert werden könnte und oft auch wird. Aber wann immer ein Politiker anfängt, über Wasserstoffwirtschaft zu reden, wird nicht nur über sinnvolle Kategorien gesprochen, sondern auch über viel Unsinn, der nur Geld verschwenden würde. Die Lieblingsprojekte der Politik sind meist weiter unten auf der Wasserstoffleiter angesiedelt.

        Ein plötzlicher großer Geldfluss würde diesen Trend nur noch verstärken. Ich glaube, dass es derzeit praktisch unmöglich wäre, Missmanagement in großem Stil zu verhindern. Wenn es die 600 Milliarden gäbe, würden wir zum Beispiel groß angelegte Investitionen in E-Fuels oder die Einspeisung ins Gasnetz bekommen.

        Diese Probleme könnten auch schnell dazu führen, dass 600 Milliarden einfach nicht ausreichen.

        Deshalb bin ich dafür, das Ganze langsam und überlegt anzugehen. Das hat zwar auch Nachteile, würde aber nicht zu einer Katastrophe führen, als wenn wir mit 600 Milliarden eine Hauruck-Aktion durchziehen würden.