Der Komiker Hape Kerkeling hat seinen Abschied aus Berlin mit zunehmender Schwulenfeindlichkeit erklärt. In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ sprach die Moderatorin den 58-Jährigen am Donnerstagabend darauf an, dass er mit seinem Mann nach Bonn gezogen sei – „und der Grund war tatsächlich auch die Situation hier in Berlin?“

[…]

Er habe manchmal das Gefühl, „dass wir in einer ähnlichen Zeit leben wie in der Weimarer Republik“, sagte Kerkeling dazu. „Auch da gab es doch diesen Fortschritt.“

Der Entertainer verwies dabei auf den Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld, der damals bereits die strenge Unterscheidung in zwei Geschlechter infrage gestellt hatte. Es sei auch kein Problem gewesen, transgender zu sein und habe erste Geschlechtsumwandlungen gegeben. „Alles das war völlig unproblematisch Anfang der 20er-Jahre“, sagte Kerkeling. „Es gab sogar die Idee für ein Verpartnerungsgesetz, auch das gab es schon in der Weimarer Republik.“

Zugleich komme es ihm so vor, als befinde sich die Gesellschaft heute „am Vorabend von etwas, was ich jetzt nicht dringend erleben möchte“, sagte Kerkeling weiter – eine Anspielung auf den Nationalsozialismus, der auf die Weimarer Republik folgte.

  • AgileLion@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    21
    arrow-down
    1
    ·
    1 year ago

    Die Tweets dazu sind richtig ekelhaft. So viele Idioten, die das ganze darauf schieben wollen, dass diese Homophobie nur von den Muslimen kommen würde, weil es ja eine andere Kultur sei.

    Ich weiß aber auch nicht, wie man gegen solche Leute noch ankommt. Oder ob man das überhaupt will.

    • b00m@kbin.social
      link
      fedilink
      arrow-up
      10
      ·
      1 year ago

      Das Schlimme ist, dass solche Idioten immer mehr Gehör finden. Dank der AFD ist rechtsextremes Gedankengut auch wieder völlig salonfähig

    • Guildo@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      11
      arrow-down
      2
      ·
      edit-2
      1 year ago

      Ich hab die Tage sowas ähnliches noch auf reddit gelesen. Die ganzen Probleme werden einfach auf den “arabischen Kulturkreis” geschoben. Deutschland würde bei der Integration dieser Personen versagen. Dabei wird übersehen, dass diese Leute nicht die Probleme nach Deutschland bringen, sondern im Zweifel nur verstärken. Alle Probleme, die auf den “arabischen Kulturkreis” geschoben werden, waren auch schon vorher da. Vorher hat man die nur ignoriert oder verniedlicht. https://www.reddit.com/r/de/comments/151bzs7/christian_lindner_afdhoch_liegt_nicht_am/js7tz0r/

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      8
      ·
      1 year ago

      Ist doch super, am Freitag zieht man los Leute in der Stadt anpöbeln und verprügeln, die einem nicht cis normal männlich genug aussehen und am Samstag kann man sich dann unter dem Artikel bei Twitter aufregen, dass die Muslime die Innenstädte unsicher für Deutsche machen würden.

  • Guildo@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    13
    arrow-down
    1
    ·
    1 year ago

    Ich glaube das mit Magnus Hirschfeld wird auch ein bisschen verklärt. Es gab diesen Fortschritt in der Weimarer Republik nur augenscheinlich. Die Weimarer Republik war zutiefst LGBTQI*-feindlich. Magnus Hirschfeld war in dieser ganzen reaktionären Brühe einer der Lichtblicke. Mehr aber auch nicht. Man musste Angst haben auf offener Straße erschlagen zu werden und der Justizapparat hat im Zweifel für den Täter geurteilt.